In eine andere Welt eingetaucht – Frauenchorreise 2014

Frauenchorreise zum Skulpturenpark von Bruno Weber in Dietikon

Warum denn in die Ferne reisen, das Gute liegt so nah. Mit diesen Gedanken traf sich eine fröhliche Schar Sängerinnen am vergangenen Sonntagmorgen am Bahnhof Andelfingen. In Dietikon angekommen, erwartete uns bereits eine skurrile Wolfsskulptur und entfachte erste Diskussionen, was uns da wohl erwarten werde. Durch die freundliche Begrüssung der Wirtsleute im Restaurant Tomate schmeckten Kaffee und Gipfeli doppelt so gut. So ging es gestärkt los mit Bus und Fussmarsch Richtung der Kunst-Traum- und Fabelwelt von Bruno Webers Park.

Durch eine kompetente Führung wurde die Kraft der Fantasie des grössten Skulpturenparks der Schweiz (rund 20 000 Quadratmeter) für uns zum unvergesslichen Erlebnis. Skulpturen gross und klein als Tier oder Mensch. Kobolde oder Meerjungfrauen säumten den Weg durch den Kunstwald, meist angefertigt aus Beton. Geschmückt mit Tausenden selbstgeschnittenen Mosaikplättchen, erschienen die manchmal dämonisch wirkenden Gestalten plötzlich lieblich.

Bruno Webers Ziel war, seine Skulpturen erleben zu dürfen, wie zum Beispiel als Ruhestuhl oder Verbindungssteg auf Riesenschlangen über das Wasser des wunderschönen Waldweihers. Sein märchenhaftes Wohnhaus, wo seine Familie noch heute wohnt, bringt die Besucher, gross und klein, in eine einzigartige Welt. 100-jährig wollte Bruno Weber werden, verstarb aber 2011 mit 80 Jahren. Viele nicht verwirklichte Pläne liegen in der Schublade, können nicht realisiert werden, weil der Park infolge Geldmangels Ende Oktober geschlossen werden muss. Sollten Sie im Lotto eine Million zu viel gewonnen haben, spenden Sie diese der Familie Weber. So könnte dieser wunderbare Park weiter der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Staunend und berührt verliessen wir den Ort und freuten uns aufs Mittagessen beim Italiener. Die lange Wartezeit und die zu kalt eingestellte Klimaanlage liessen die Stimmung für kurze Zeit frostig werden. Diese wurde aber schnell wieder erwärmt durch das wohlschmeckende Essen. Wieder in Andelfingen angekommen, waren wir uns beim Abschied einig: Man muss nicht weit reisen, um in eine andere Welt einzutauchen. Danke, Agnes Herrmann, für die gute Idee und die tolle Organisation der Reise. Es war ein wunderschöner Tag für uns.